Auch nicht überraschende Ergebnisse können publiziert werden
News: Impfungen, Ironie und und unübliche Diskriminierung: neueste Nachrichten aus der Welt der Wissenschaftspolitik.
SURE
Die Fachzeitschrift Series of Unsurprising Results in Economics (SURE) veröffentlicht nur Artikel, die abgelehnt wurden, weil die Ergebnisse nicht statistisch signifikant oder nicht überraschend seien. Ziel: Bekämpfung von Publication Bias.
TRANSPOSESCI
Die Datenbank Transposesci fasst die Peer-Review-Regeln wissenschaftlicher Fachzeitschriften zusammen.
Tweets gegen Naivität
Die Twitter-Accounts @JustSaysInMice und @JustSaysInRats machen darauf aufmerksam, dass eine Studie nur mit Nagern, nicht aber mit Menschen durchgeführt wurde, wenn dieser Hinweis im Titel der Studie vergessen wurde. @JustSaysRisks erinnert daran, dass absolute Angaben wie «eine Zunahme des Risikos von 0,1% auf 0,2%» verständlicher sind als relative wie «verdoppelt die Wahrscheinlichkeit». @OnlyInMen betont, dass sich die Ergebnisse von Studien, die nur mit männlichen Teilnehmenden durchgeführt wurden, nicht ohne Weiteres auf die Gesamtbevölkerung übertragen lassen. Und Hashtags enthüllen das wahre Leben der Forschenden: #OverlyHonestPaperTitles, #FieldworkFail, #WhatProfessorsDo, #ScientistsWhoSelfie und deren Vorgänger #OverlyHonestMethods.
33%
Das ist gemäss des Wellcome Global Monitor der Anteil der französischen Bevölkerung, der nicht glaubt, dass Impfstoffe sicher sind. Auch die Schweiz und Haiti gehören mit 22 respektive 20 Prozent zu den elf Spitzenreitern in dieser Frage.
1700 Milliarden USD
So hoch schätzt ein Bericht der Association of University Technology Managers den Beitrag der akademischen Innovation zu den Einnahmen der Industrie in den USA in den letzten 22 Jahren ein.
58 000
Zahl der monatlich auf der Online- Plattform Researchgate publizierten Artikel, die Urheberrechte verletzen. Zu diesem Resultat kommt eine Analyse verschiedener Verlage, die auch bereits strafrechtliche Schritte eingeleitet haben.
Nicht für Männer
Die Technische Universität Eindhoven (TUE) in den Niederlanden sieht rund hundert Festanstellungen ausschliesslich für Frauen vor. Männer können sich nur bewerben, wenn eine Stelle innerhalb von sechs Monaten nicht besetzt werden konnte. Robert-Jan Smits, Direktor der TUE und ehemaliger EU-Forschungskommissar, gibt gegenüber Science zu, dass es sich «definitiv» um eine Diskriminierung der Männer handle, nur sei während vieler Jahre das Gegenteil geduldet worden.
«Es wird Zeit, mit der Tradition von rein männlichen Podien in der Wissenschaft zu brechen.»
Francis Collins, Direktor der National Institutes of Health (NIH), weist Einladungen zu Konferenzen zurück, die nicht nachweisen, dass sie sich ernsthaft um die Diversität der Referierenden bemühen.