So funktioniert’s
Der 3D-Drucker ist auch ein Maurer
Beton, Carbon, Silikon, Glasteile und Körpergewebe: Die additive Fertigung kann immer mehr Materialien verarbeiten. Schweizer Start-ups tüfteln ganz vorne mit.
Beton, Carbon, Silikon, Glasteile und Körpergewebe: Die additive Fertigung kann immer mehr Materialien verarbeiten. Schweizer Start-ups tüfteln ganz vorne mit.
Silikon
Das bewegliche, beständige und biokompatible Material eignet sich gut für Prothesen – wie vielleicht einmal künstliche Herzklappen. Ein Doktorand hat einen chemischen Zusatz entwickelt, dank dem das sehr dickflüssige Silikon in zehn Mikrometer dünnen Schichten aufgetragen werden kann. Spectroplast, Spin-off, ETH Zürich.
Carbon
Drei Studienabgänger haben das aufwendige und teure Zusammenfügen von Polyamid und Kohlenstofffasern mit zwei Düsen gelöst. Damit werden stahlharte, aber federleichte Carbonstrukturen erschwinglich. 9T Labs, Spin-off, ETH Zürich.
Gewebe
Körperzellen können durch ein Gel in die richtige Form gebracht werden. Regenhu, Start-up, Villaz-St-Pierre (FR).
Glas
Ein Laser kann Glasteile für Optik, Elektronik und Mechanik in 3D so verändern, dass die behandelten Stellen mit einer Chemikalie herausgeätzt werden können. Eine miniaturisierte, biegsame Glasspitze kann zum Beispiel Fliessgeschwindigkeiten messen. Femtoprint, Spin-off eines europäischen Forschungsprojekts, Lugano.
Beton
Ein kompliziertes Verbindungsstück für ein Stromkabel oder eine Wasserleitung kann in einem Tag statt in fünf hergestellt werden. Mobbot, Start -up, Freiburg.
Gezieltes Auftragen
Schicht für Schicht wird im 3DDruck aufgetragen. Anders als beim Fräsen wird kein Werkstoff entfernt und somit auch nicht verschwendet.
Spontan und sparsam
Das Produkt geht vom Zeichenprogramm direkt an den Drucker. Der Bau von Gussformen und Fertigungsstrassen entfällt, was bei kleinen Stückzahlen Zeit und Geld spart.
Grosse Formenvielfalt
So können die abenteuerlichsten Geometrien hergestellt werden.
Illustration: ikonaut