Die Figur in der Kirche Sant'Eusebio in der Tessiner Gemeinde Castel San Pietro hält eine Trompete. Das Röntgenbild zeigt, wie Drähte und Stangen Hand und Arm stabilisieren. | Foto: M. Caroselli et al. (2020)

Im Barock waren Stuckateure aus dem Tessin in ganz Europa berühmt. Ihr Geheimnis war «eine wirklich tiefe Kenntnis vom Material und dessen Eigenschaften», sagt Marta Caroselli von der Fachhochschule der italienischen Schweiz, die 250 Proben mikroskopisch untersucht hat. «Sand, Marmorstaub, Kalk und Gips stammten aus der Region und waren nicht speziell, aber die richtige Mischung der Komponenten und die Erfahrung bei der Herstellung sind Schlüsselfaktoren.» Röntgenanalysen zeigten: Die Künstler formten die Statuen mit Eisenstangen und Drähten grob vor, bevor sie den Stuckmörtel auftrugen.

 M. Caroselli et al.: Composition and techniques of the Ticinese stucco decorations from the 16th to the 17th century: results from the analysis of the materials. Heritage Science (2020)