ZAHLEN
Schnelle Publikationen, langsame Impfprogramme
Eine fiktive Autorin hebt ab, während fast alle Regierungen dabei scheitern, die Forschungsausgaben zu steigern. Die Welt der Forschung quantifiziert.

Illustration: Bodara
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Monate früher erreichen Preprints ihr Publikum im Gegensatz zu den wissenschaftlichen Artikeln, die nicht vorab in einem Repositorium abgelegt werden. Entsprechend erhalten sie auch fünf Mal mehr Zitierungen, wie ein Preprint-Paper auf Arxiv für die letzten 30 Jahre der Plattform ermittelt hat.
85
arme Länder werden nicht vor 2023 grossflächig gegen Sars-Cov-2 geimpft sein – es werden also nicht mindestens 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung immunisiert sein. The Economist Intelligence Unit prognostizierte dies auf Basis von Lieferverträgen und anderen Indikatoren.
84%
der Zielsetzungen von Regierungen für ihre Forschungsausgaben im Verhältnis zum Bruttoinlandprodukt wurden um über 40 Prozent verfehlt, oft sogar um über 100 Prozent. Dies stelle das Ziel selbst infrage, schreibt ein Autor in der Fachzeitschrift Science and Public Policy.
180
wissenschaftliche Artikel mit der Autorin Camille Noûs sind gemäss Fachzeitschrift Science seit 2020 mindestens erschienen. Mit dem fiktiven Autorinnennamen setzt das Kollektiv Rogue ESR ein Zeichen gegen Individualismus in der Wissenschaft.