Viel Neudeutsch! Hinter den hochtrabenden Begriffen stehen einfache Fragen: Woher kommen wir? Wer gibt uns Geld? Wie weit haben wir uns entwickelt? | Illustration: Bodara

Heisst es Start-up oder Spin-off?
Ein Start-up ist ganz einfach ein Jungunternehmen, das frisch gegründet wurde – vor weniger als fünf Jahren. Wenn ein solches aus einer bestehenden, grossen Firma oder einer Hochschule heraus entsteht, dann ist es ein Spin-off – ein Teilchen spickt sozusagen davon weg. Manchmal werden dafür auch die Begriffe Ausgründung, Ausgliederung oder Abspaltung ­verwendet. Ein typisches Spin-off entsteht, wenn Forschende ihre Entdeckungen von den Hochschulen patentieren lassen und darauf basierend ein Unternehmen gründen. Auf diese ­konzentriert sich der aktuelle Fokus.
Dauernd neue Finanzierungsrunden
Für eine Firmengründung braucht es neben einer guten Idee erst mal Geld. Dabei kommen typischerweise die sogenannten 3F zum Zug: Friends, ­Family and Fools – man muss schliesslich verrückt sein, zu diesem Zeitpunkt an den Erfolg eines Spin-offs zu glauben. Ziemlich früh muss dann ein Prototyp her, für den es das Seed Funding braucht, damit die Saat aufgehen kann. Typischerweise kommt dieses von einem Business Angel, einer reichen Person, die gerne Risiken eingeht. Später gibt es eine Abfolge weiterer Finanzierungsrunden, die in der Start-up-Welt nach Alphabet durch­nummeriert (Funding Series A, B, C…) sind. Das Geld kommt dabei von Privatpersonen und Firmen, die ihr Venture Capital, auch Risikokapital genannt, möglichst gewinn­bringend investieren wollen. Die langfristige Investition kommt dann oft von einer grossen, finanzstarken Firma, die das Start-up aufkauft. Eine Alter­native ist der Börsengang mit der eigenen Firma – auch IPO genannt, für Initial Public Offering.
Die wichtigen Lebensphasen
Ein Start-up entwickelt sich entlang den Finanzierungs­runden. Die Agentur Basel Area Business and Innovation ­unterscheidet dabei sechs Phasen.
  • Pre-Seed
    Vor der Aussaat muss der Markt analysiert und der Businessplan aufgestellt werden.
  • Seed
    Bei der Aussaat entsteht der Prototyp und wird die erste ­Finanzierung gesichert.
  • Early
    In der frühen Phase geht es darum, Kunden zu gewinnen und ­Finanzierungsrunden durchzuführen.
  • Growth
    In der Wachstumsphase wird das Team aufgestockt, ein ­grösserer Markt angepeilt, und weitere Investoren werden gesucht.
  • Expansion
    In der Expansionsphase soll das Unternehmen auf die eigenen Füsse zu stehen kommen und in den globalen Markt expandieren.
  • Exit
    Beim Exit wird das Unternehmen verkauft, oder es kommt zum ­Börsengang. Oft schafft es das Unternehmen aber nicht so weit. Scheitern gehört dazu.