Foto: Florian Fisch

Die Quaggamuschel verbreitet sich in der Schweiz seit 2015 schnell, verdrängt andere Muscheln und verursacht Schäden – sie ist eine invasive Art. Der Begriff wurde 1958 vom britischen Ökologen Charles Elton geprägt und wird heute für seine fremdenfeindliche und militaristische Konno­tation kritisiert – so auch von den Sprach-forschenden Hugo Caviola und Claudia Keller auf dem Webportal der ­Akademie der Naturwissenschaften. Neben dem wenig hilfreichen Gut-Böse-Schema schiebe die Metapher die Schuld auch der Art zu, anstatt die Ursache Mensch zu benennen. Die beiden schlagen deshalb neue Begriffe wie «verschleppte», «potenziell schädliche» und «sich ausbreitende ­eingeführte Arten» vor.

Allerdings ist militaristisches Vokabular wie «Kämpfe», «Verteidigung» und «natürliche Feinde» in der Ökologie stark verankert, wie Rachel Janovsky und Eric Larson von der University of Illinois Urbana-Champaign feststellen. Sie finden den Begriff «invasiv» zur Abgrenzung von unschädlicher ­Verbreitung nützlich, Ausdrücke wie «Krieg» aber übertrieben sensationalistisch. In ­jedem Fall sollten Forschende ihre Worte bewusst wählen.