Für eine Wiederbelebung üben ist sinnvoll. Trotzdem überleben zum Schluss die Wenigsten. | Foto: Keystone / Chromorange / Michael Bihlmayer

Filme vermitteln oft ein falsches Bild von der Wiederbelebung nach einem Herzstillstand: Meistens klappt es, und bald geht alles weiter wie zuvor. Die Wirklichkeit sieht anders aus, sagt Sabina Hunziker, Leiterin Medizinische Kommunikation am Unispital Basel. Zunächst einmal überleben trotz Wiederbelebung langfristig nur zehn Prozent einen Herz-stillstand ausserhalb eines Spitals, innerhalb eines Spitals etwa dreissig Prozent. Und von diesen hat ein Drittel auch zwei Jahre nach der Entlassung aus der Intensivstation noch mit schweren Spätfolgen zu kämpfen, so das Teilresultat einer grossen Studie. Die Überlebenden leiden oft unter irreversiblen Muskelschäden, kognitiven Defiziten, Depressionen oder gar posttraumatischen Belastungsstörungen. «Wir arbeiten an einer besseren Aufklärung über diese Fakten, vor allem im Hinblick auf das Ausfüllen einer Patientenverfügung», sagt Hunziker, die auch eine interdisziplinäre Sprechstunde für Menschen nach kritischer Krankheit führt.

S. Amacher et al.: Post‑intensive care syndrome and health‑related quality of life in long‑term survivors of cardiac arrest: a prospective cohort study. Scientific reports (2024)