der begriff
skeptisch

Foto: Florian Fisch
Desinformation macht die Leute gegenüber einer Quelle skeptischer, fand das Wissenschaftsbarometer 2022. Das ist gut so, denn «gemässigter Skeptizismus ist nicht nur eine intellektuelle, sondern auch eine bürgerliche Tugend, die dem demokratischen Regieren dient, weil sie undogmatisches, tolerantes und offenes Denken fördert», wie die Philosophinnen Maria Baghramian und Silvia Caprioglio Panizza vom University College Dublin schreiben. Gemässigt skeptisch sollten auch Forschende sein – besonders gegenüber den eigenen Hypothesen.
Diese positive Konnotation des Begriffs reklamieren auch Klima- und Impfskeptikerinnen für sich. Es geht ihnen jedoch nicht darum, Tatsachen auf den Grund zu gehen, sondern die eigene Ideologie oder den eigenen Glauben aufrechtzuerhalten, wie der Philosoph Lawrence Torcello vom Rochester Institute of Technology erklärt. Er spricht von Pseudoskeptizismus: «Wissenschaftsleugner als Skeptiker zu bezeichnen, stärkt ihre rhetorische Position, indem ihnen eine intellektuelle Tugend zugeschrieben wird, die sich nicht haben.»