KÖPFE
Sie haben hohe Ansprüche
Das Aus eines Wissenschaftsmagazins, die drohende Ernährungskrise und das Verhalten von Studierenden – drei Köpfe und ihre grossen Herausforderungen.
Beat Glogger, Gründer des Online-Wissenschaftsmagazins Higgs, ist enttäuscht. Nach vier Jahren wurde Higgs eingestellt. Im Online-Magazin Medienwoche geht er auf die Gründe für diesen Misserfolg ein. Einer davon sei die Ablehnung der Medienförderung an der Urne, aber nicht der einzige. Qualitativ hochwertige Inhalte allein würden nicht reichen. Higgs hätte auch ein höheres Startkapital benötigt. Die Zeitschrift litt zudem unter dem Rückgang der Abonnemente nach der Pandemie und dem Rückzug einiger Sponsoren – Verluste, die nicht aufgefangen werden konnten. Ebenfalls enttäuscht zeigte Glogger sich von der mangelnden Bereitschaft der Hochschulen, sich finanziell zu engagieren und so zum Erhalt des Magazins beizutragen. (ef)
Christian Nils Schwab, Direktor des Integrative Food and Nutrition Center an der EPFL, denkt, dass alternative Proteine aus Pflanzen, Insekten oder synthetischem Fleisch zur Abwendung der drohenden Ernährungskrise beitragen können. Schwab, der neue Technologien im Ernährungsbereich entwickelt, warnt in einem Interview mit dem Wirtschaftsmagazin Bilan vor den Folgen des Bevölkerungswachstums und der steigenden Kaufkraft. Auch wenn die Krise noch nicht spürbar sei, müssten wir unsere Ernährung überdenken. In der Schweiz sollten wir unter anderem unseren Fleischkonsum auf einen Drittel, das heisst 15 Kilogramm pro Kopf und Jahr, beschränken. (ef)
Andrea Franc, Wirtschaftshistorikerin an den Universitäten Basel und Luzern, kritisierte in einem NZZ-Interview die Studierenden der Geisteswissenschaften. Diese bräuchten zu lange für den Abschluss, arbeiteten danach zu häufig Teilzeit und bezögen Sozialleistungen. Dies führe zu einer Umverteilung von unten nach oben. Zudem sei eine von 15 Personen im Geschichtsseminar bekifft. Andere spielten mit dem Handy. Die darauffolgende Kritik an Franc war heftig. Sie habe in Basel in zehn Jahren nur zwei Mal insgesamt 30 Studierende unterrichtet. In einem Fact-Checking durch den Tages-Anzeiger erwiesen sich vier von fünf Aussagen, die Franc gemacht hatte, als falsch oder nicht überprüfbar. (ff)