Seit 60 Jahren werden Raketen und Satelliten ins All geschossen. Daraus ist längst ein Ring aus Weltraumschrott entstanden. Ein Spin-off der EPFL will dort aufräumen.
Mehr als 36 000 Objekte, die von der Raumfahrt stammen und grösser als 10 Zentimeter sind, trudeln in 200 bis 36 000 Kilometern Höhe unkontrolliert um die Erde. Von den kleineren Objekten sind es gar Millionen. Das Spin-off Clear Space plant nun im Auftrag der Europäischen Weltraumbehörde ESA die erste Aufräummission im Erdorbit.
Illustration: ikonaut
5 — Gemeinsamer Absturz Angetrieben vom Hunter, bewegt
sich das Paar weiter, bis es zur
Erde stürzt und gemeinsam verbrennt,
wenn es über dem Pazifik in
die Atmosphäre eintritt. Kosten
der ersten Mission von Clear
Space: rund 100 Millionen Euro.
4 — Der Roboter schnappt zu Wenn der Space Hunter nah genug
an seiner Beute ist, entfaltet er vier
Fangarme, die er zunächst um
Vespa legt. Danach zieht er den
Weltraumschrott zu sich heran.
3 — Der Abfall vermehrt sich Bei der Mission im Jahr 2025 ist
Vespa das Ziel; der obere Teil einer
europäischen Rakete aus dem Jahr
2013. Das Objekt befindet sich in
erdnaher Umlaufbahn und ist rund
100 Kilogramm schwer. Von ihm
geht Gefahr aus: Kollidiert es mit
einem anderen grossen Stück,
trägt es zum exponentiellen
Wachstum von Kleinstabfall im All
bei (Kessler-Effekt). Die ESA will in
Zukunft pro Jahr zwischen fünf und
zehn grosse Stücke entsorgen.
2 — Der Roboter schlüpft aus Dort entfaltet sich der Space Hunter.
Er ist mit Kameras und smarten
Sensoren ausgestattet. Damit
kann er seine Beute, die sich mit
28 000 Kilometer pro Stunde
bewegt und dazu rotiert, optimal
anpeilen. Der Roboter hat ein
autonomes Navigationssystem und
Solarpaneele für den Antrieb.
1 — Die Rakete geht los Vom Weltraumbahnhof bei Kourou
in Französisch-Guayana soll im
Jahr 2025 eine erste Rakete mit
dem Putzroboter an Bord starten
und ihn auf rund 650 Kilometer
Höhe bringen.