Wenn die Eltern bei der medizinischen Behandlung von Kleinkindern einbezogen werden, ist dies für alle besser. | Foto: unsplash

Zu früh geborene Kinder müssen viele schmerzhafte Prozeduren über sich er­gehen lassen, etwa einen Fersenstich zur Blutentnahme. Wie frühere Untersuchungen ergaben, tut es Neugeborenen gut, wenn die Mutter dabei redet oder singt. Jetzt zeigte sich, dass auch die Mütter von dieser einfachen Intervention profitieren: Zwanzig Studienteilnehmerinnen fühlten sich danach weniger ängstlich, wenn sie während des Fersenstichs mit dem Baby redeten oder ihm vorsangen.

Wahrscheinlicher Mechanismus dahinter: ein Anstieg des Oxytocin-Hormons. Dieses fördert mütterliches Verhalten und die Bindung zum Kind. Die Psychologin Manuela Filippa von der Universität Genf vermutet ähnliche Effekte bei Vätern, auch wenn es hierzu noch an Forschung fehlt. «Frühes Einbeziehen der Eltern ist nicht nur kurzfristig wichtig, sondern könnte auch längerfristig für einen guten Zusammenhalt der Familie sorgen.»

M. Filippa et al.: Oxytocin Levels Increase and Anxiety Decreases in Mothers Who Sing and Talk to Their Premature Infants during a Painful Procedure. Children (2023)