BIOMARKER
Bluttest warnt vor MS-Schüben
Neurofilamente im Blut bei Multipler Sklerose könnten in Zukunft zu einer Anpassung der Medikation führen.
Multiple Sklerose (MS) schreitet sowohl in Schüben als auch durch schleichende Progression voran. Beide Entwicklungen können mittels Bluttest beobachtet werden, wie eine Studie des Unispitals Basel und der University of California San Francisco belegt. Die Forschenden werteten die Daten von fast 4000 MS-Betroffenen aus, deren Krankheitsfortschritt sie über Jahre dokumentierten.
Dank zwei Kohorten in der Schweiz und in Kalifornien konnten sie zeigen, dass die Konzentration von sogenannten Neurofilamenten im Blut ein bis zwei Jahre vor einer Verschlechterung signifikant ansteigt. Das sind Bruchstücke der Schutzhüllen von Nervenzellen, die durch die Krankheit zerstört werden. «Dank diesem Biomarker können Neurologen in Zukunft früher reagieren und die Medikation anpassen», sagt der Basler Biostatistiker Pascal Benkert. Im besten Fall verhindere dies die Entstehung von irreversiblen Schäden.