Fokus: Ringen ums Wasser
Welchen Flüssen entlang die meisten Vereinbarungen spriessen
Restwassermengen, Infrastruktur und Umweltschutz: Hunderte von Abkommen regeln die Nutzung von grenzüberschreitenden Gewässern. Diese technische Zusammenarbeit wird meist trotz politischer Spannungen fortgeführt.
Bisher ist es noch nie zu einem eigentlichen Wasserkrieg gekommen – nicht zuletzt dank internationaler Vereinbarungen. «Die Forschung zeigt, dass Abkommen wirksam zu einer Zusammenarbeit zwischen Staaten beitragen, selbst bei angespannten Beziehungen», erklärt Melissa McCracken, Professorin für internationale Umweltpolitik an der Tufts University in den USA. Ihr Team sammelt Daten zur Diplomatie im Zusammenhang mit Süsswasserressourcen. Die Datenbanken beinhalten Informationen über 300 Fliessgewässer sowie die damit verbundenen Verträge, Kooperationen und Konflikte.
Das hilft, die Risikofaktoren für Streitigkeiten zu verstehen und Mechanismen zu erkennen, die sich positiv auf Kooperation und Bewirtschaftung auswirken. Wichtig ist: Die Abkommen verlagern die Diskussionen insbesondere territorialer Fragen auf die Infrastruktur. «Beim Wassermanagement stehen oft nicht politische, sondern technische Überlegungen im Vordergrund», so McCracken. «Das kann dazu beitragen, dass notwendige Beziehungen aufrechterhalten bleiben.»
Grafik: Bodara