FINANZKRIMINALITÄT
Algorithmen entlarven Geldwäsche besser
Forschende von IBM Research haben eine Darstellung als Graph entwickelt, mit der Geldwäsche in Echtzeit detektiert werden kann.

Anstatt Geld ruhig einzuschliessen, wird es beim Reinwaschen ständig bewegt. | Foto: Keystone/Gabriele Putzu
Es gibt viele Tricks, mit denen Kriminelle ihr unredlich erworbenes Geld reinwaschen: So wird es auf verschiedene Konten aufgesplittet und wieder zusammengeführt. Oder es wandert über mehrere Banken im Kreis herum. Solche Manöver fallen auf tabellarischen Kontoauszügen nicht auf.
Doch die typischen Muster solcher Transaktionen lassen sich durch Umwandlung in eine Darstellung als Graphen aufspüren, der Geldflüsse ähnlich wie ein U-Bahn-Liniennetz abbildet. Für diese Art der Analyse hat ein Team von IBM Research Europe in Zürich jetzt spezielle Algorithmen entwickelt. Bei einem Test erkannten sie signifikant häufiger verdächtige Geldbewegungen als andere Methoden. Ebenfalls neu: Die Auswertung erfolgt in Echtzeit.
Laut Erstautor Jovan Blanuša könnten die Algorithmen auch andere illegale Aktivitäten wie Phishing oder Manipulation von Aktienkursen detektieren. Die Software ist frei verfügbar.