China will Forschende besser überwachen – Wissenschaftsnews
In China soll wissenschaftliches Fehlverhalten sanktioniert werden, ein neuer Teilchenbeschleuniger wird 9 Milliarden kosten und KI soll Editoren helfen: Neuigkeiten aus der Wissenschaftspolitik.
China: Soziale Bestrafung für Betrug in der Wissenschaft
Das Sozialpunktesystem, mit dem China unerwünschtes Verhalten seiner Bürger ahndet, soll auch auf Forschende ausgedehnt werden, denen wissenschaftliches Fehlverhalten nachgewiesen wurde. Als Sanktion können gemäss Nature Bankkredite oder der Zugang zu Stellen ausserhalb des akademischen Bereichs verweigert werden.
Die Zahl: 84 339
Das ist die Zahl neuer Autoren, die 2018 auf Biorxiv, einem Preprint-Server für Biowissenschaften, veröffentlicht haben – vier Mal mehr als 2016. Allerdings wurden nur 67 Prozent der vor Ende 2016 eingereichten Preprints auch von einer Fachzeitschrift veröffentlicht (bis Ende 2018).
Manfred Kopf von der ETH Zürich bemängelt in der NZZ die massive Zunahme der Bürokratie und der Anforderungen der Kantonalen Tierversuchskommission.
News: Peer-Review mit künstlicher Intelligenz
Das Schweizer Verlagshaus Frontiers Media hat ein System entwickelt, in dem die Editoren von künstlicher Intelligenz unterstützt werden sollen. Es schlägt zum Beispiel potenzielle Experten vor und identifiziert Interessenkonflikte oder auch Hinweise auf Plagiate.
Das Werkzeug: European Open Science Cloud
Über die Ende 2018 lancierte Plattform EOSC können Forschungsdaten aus Biologie, Umweltwissenschaften, Physik oder auch Digital Humanities geteilt werden. Die Schweiz unterstützt dieses Projekt und Schweizer Forschende haben Zugang dazu.
K. Gross und C. Bergstrom analysieren in Plos Biology das Kosten-Nutzen-Verhältnis bei der Bewerbung um Beiträge für ein Forschungsprojekt.
Die Kosten: 9 Milliarden Euro
Anfang 2019 vom Cern geschätztes Budget für den Bau des Future Circular Collider in einem 100 km langen Tunnel.